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Stadtteilgespräch am 24. März 2011

         

Im Volkshaus Wörgl stellte sich die Stadtführung den Fragen der Bevölkerung und informierte über anstehende Themen.

Ihr Versprechen, mehr Bürgerversammlungen einzuberufen, löste Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner am 24. März 2011 mit einem weiteren Stadtteilgespräch ein, zu dem rund 2.000 Bewohner aus dem Viertel zwischen Bahnhofstraße, Angatherweg und Salzburgerstraße bis zur Hagleitnerstraße eingeladen waren.
 
Ein vernetztes, interdisziplinäres Forschungsteam aus Praktikern aus den Fakultäten Bauingenieurswissenschaften, Architektur, Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck arbeitet mit der Wohnbaugesellschaft Neue Heimat bei der Umsetzung neuer Wohnbauvorhaben zusammen, um Energieeffizienz und Lebensqualität im sozialen Wohnbau zu steigern. „Wir haben jetzt für das Projekt ein Ansuchen beim Forschungsförderungsfonds eingereicht“, teilte Univ.Prof. DDI Michael Flach vom Forschungsteam mit und verwies auf ein Wohnbauprojekt, das ab heuer mit der Neuen Heimat in Absam bereits umgesetzt wird.
 
„Mit den Forschungsgeldern soll eine Machbarkeitsstudie finanziert werden, ob die geplanten Maßnahmen in Wörgl sinnvoll sind“, erläuterte DI (FH) Peter Teuschel, Energiebeauftragter der Stadtwerke Wörgl.  Das Konzept für die Erneuerung der Südtiroler Siedlung in Wörgl sieht den Bau von Aktivhäusern, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen, ebenso vor wie eine Reihe weiterer Maßnahmen: kein motorisierter privater Oberflächenverkehr, Umstellung des Citybus auf CO2-neutralen Antrieb oder die Verwendung „smarter“ Elektrogeräte. Betreutes Wohnen soll im neuen Viertel  ebenso integriert werden wie ein Kindergarten oder ein Biokost-Laden. Und das alles zu leistbaren Mietpreisen, da mit den Baukosten die Richtlinien der Tiroler Wohnbauförderung eingehalten werden. Und mit dem Zuckerl niedriger Betriebskosten, da die Energiekosten auf ein Fünftel reduziert werden können.
 
Die Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie sowie weitere Planungen werden die nächsten zwei bis drei Jahre dauern. Danach soll mit der Umsetzung in Etappen gestartet werden, was die Suche nach Ersatzwohnungen vielfach überflüssig mache, da die Leute innerhalb der Siedlung umziehen könnten, so Teuschel.
 
Thema Verkehr: Straßenbau, Lärm und Ampelregelungen...
 
Über anstehende Straßenbauprojekte informierte Verkehrsreferent Emil Dander, so etwa über den Ausbau des Kreisverkehrs beim Werlberger im Sommer und der Kreuzung Ladestraße/Salzburgerstraße, mit dem im April gestartet wird. Im Zuge dessen sollen die Ampelfrequenzen entlang der Bundesstraße neu geregelt  und ein Höcker in der Ladestraße entfernt werden. Für weitere Rückbaumaßnahmen in der Ladestraße fehle das Geld. 
 
Aus den Reihen des Publikums mehrfach angesprochen wurde die Unzufriedenheit mit der Ampelregelung entlang der Bundesstraße. Angeregte Maßnahmen wie Rechtsabbiege-Grünampeln bei den Kreuzungen Lidl/Hofer und Wildschönauerstraße seien vorgesehen, ebenso eine Änderung der zeitlichen Phasenschaltungen, so Dander. Simuliert werde u.a. eine Einfahrtverzögerung um 3 oder 4 Sekunden bei der Hauptkreuzung, um Fußgängern ein sichereres Überqueren zu ermöglichen.
 
Als Anregung nahm der Verkehrsreferent auch den Wunsch von Anrainern aus der Giselastraße nach Verkehrsberuhigung mit. Wenn eine Wohnstraße gewünscht wird, solle dieser Antrag an die Stadt gestellt werden. Eine Bürgerversammlung vor Ort sei dann der nächste Schritt. Gewünscht wurde weiters eine Verlängerung des Lärmschutzes entlang der Hagleitnerstraße.
 
Ärger verursacht in der Nachbarschaft des M4 Vandalismus durch Nachtschwärmer. Den Vorschlag der Anrainer, dagegen mit einer Videoüberwachung vorzugehen, kann Bürgermeisterin Hedi Wechner nichts abgewinnen: „Das ist aus Datenschutzgründen nicht erlaubt und die Erfahrung zeigt, dass es auch nichts bringt.“ Als Lösung sehe man die verstärkte Präsenz der M4-Security in den betroffenen Gebieten.