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Hochwasser: Regionalstudie wird Ende Mai, Anfang Juni 2014 in Wörgl vorgestellt
vero / 17.05.2014 07:33
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Für Ärger und Unverständnis sorgt in Wörgl die Haltung des Landes betreffend die Errichtung des rund 1,2 km langen Inn-Dammes entlang der Autobahn in Wörgl-West. Und für Verunsicherung die durchgesickerte Information, dass die 2005 vom Inn überfluteten Gebiete im Gefahrenzonenplan großteils als rote sowie als gelbe bzw. gelbschraffierte Flächen ausgewiesen werden. Abflussuntersuchungen bildeten die Grundlage für die Erstellung des Gefahrenzonenplanes für gefährdetes Siedlungsgebiet und mit der Regionalstudie Tiroler Unterland sollen auf Basis der Abflussuntersuchungen die Maßnahmen koordiniert werden.

"Die Regionalstudie soll Ende Mai 2014 fertig sein", teilt Raumordnungsreferent Vizebgm. Dr.Andreas Taxacher mit, der 2005 selbst zu den Hochwasseropfern zählte. Trotz bestehender internationaler Abkommen wie der Regensburger Verträge, denen zufolge Schutzbauten am Innverlauf keine Nachteile für flussabwärts liegende Länder bringen dürfen, "zeigen erste Ergebnisse, dass sich die geplanten Maßnahmen in Tirol alle ausgehen. Der Inn-Damm darf gebaut werden - die Frage ist allerdings wann. Der zeitliche Ablauf hängt davon ab, wie schnell Retensionsräume fixiert werden können", so Taxacher und weist darauf hin, dass aufgrund der gesetzlichen Basis bereits besiedeltes Gebiet nicht als Überflutungsraum ausgewiesen werden kann: "Das Land weiß, dass es verpflichtet ist, bereits besiedelten Raum zu schützen. Vom Ausmaß des betroffenen Gebietes ist Wörgl hier ein Extremfall, auch das ist dem Land bewusst."

"In Wörgl sind südlich der Autobahn keine Retensionsflächen vorgesehen", so Taxacher weiter, wobei die Ausweisung solcher Überflutungsräume Sache des Landes Tirol ist. "Diese Flächen müssen aus der baulichen Entwicklung herausgenommen werden. Das betrifft alle Gemeinden entlang des Inns."

Für den betroffenen Abschnitt entlang der Autobahn steht bis zur Errichtung des Dammes mobiler Hochwasserschutz bereit. "Für den Bereich Wörgl-West bis hinter Transped lagern Big Bags im Katastrophenschutzlager der Feuerwehr, Das sind große weiße Säcke, die vor Ort montiert und befüllt werden. Was im Ernstfall zu tun ist, weist der Katastrophen-Einsatzplan aus", sagt Taxacher und erläutert weitere Details zum Gefahrenzonenplan: "Dieser wird nicht verordnet, sondern stellt ein öffentlich aufliegendes Gutachten dar. Was als gefährdetes Gebiet ausgewiesen wird, wurde aufgrund von Geländeprofilen 2008 ermittelt und wird laufend überarbeitet. Weil betroffene Flächen in Wörgl als rote Zone ausgewiesen sind, ist der Bau des Dammes auch unabdingbar."

Projektpläne, vorgelegt von NR Carmen Gartelgruber anlässlich einer Pressekonferenz im August 2013 (Info hier).