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Bericht von Hermann Nageler

Elisabeth Cerwenka mit einer Familie vor einer abbruchreifen Behausung und mit Arbeitern auf der Baustelle der neuen Krankenstation.

„Wir haben gemeinsam gebetet, gelacht und geweint“

Seit 10 Jahren betreibt Elisabeth Cerwenka ihre Aktion „Grenzenlos helfen“ in Ghana

Seit nunmehr zehn Jahren ist Elisabeth Cerwenka unermüdlich unterwegs, um ihr Hilfsprojekt in Ghana voranzutreiben. Im September war die Wörglerin wieder in Afrika – und dort haben die Menschen von Ntronang für ihren „Engel aus Tirol“ zum Jubiläum eine kleine Feier zelebriert.

Wichtigste Botschaft aus Ntronang: „Der Neubau der Krankenstation schreitet gut voran, derzeit werden die Decken montiert, die Arbeiten waren fast fertig als ich abgereist bin. Als nächstes folgen die Installationen“, berichtet die Wörglerin, die jetzt noch die nötigen finanziellen Mittel auftreiben muss, um das Projekt zu Ende zu bringen. Ein schwieriges Unterfangen: „Die Krankenstation könnte in einem Jahr fertiggestellt sein, aber ich bin leider nicht in der Lage, die Finanzierung in dieser Zeit zu bewerkstelligen.“

Auch abseits der Baustelle gibt es viel zu tun, um die Armut der Menschen etwas zu mildern. Cerwenka: „Ich habe wieder alle Patenkinder besucht und Dinge wie Lebensmittel, Hefte, Krankenversicherung etc. gekauft. Gut 40 Kartons mit Bekleidung, Schuhen, Decken, Stofftieren, etc. konnte ich wieder an die Allerärmsten verteilen.“

Berührende Schicksale

Dazu ist die Wörglerin immer wieder mit berührenden Einzelschicksalen konfrontiert. Etwa die junge Mutter, die mit vier kleinen Kindern in einem Raum ohne Tür lebt und auf Naturboden schläft. Rita, das 9jährige Mädchen, wurde mit 2 Jahren krank, ist seither ein 100%iger Pflegefall, sitzt und liegt nur auf dem Ackerboden. Elisabeth Cerwenka hat der Familie zwei Matratzen, Lebensmittel, Bekleidung und einen Rollstuhl gebracht.

Oder Hannah, eine 35jährige Frau mit Mann und zwei Buben: Sie hat einen Gehirntumor und ist todkrank, die Familie kann sich aber eine Behandlung

nicht leisten. Cerwenka hat die Familie besucht und Medikamente gebracht. Berührende Momente für die Wörglerin: „Wir haben gemeinsam gesungen, gebetet, gelacht und geweint.“ Mit 250 Euro konnte sie einer Familie zumindest das Dach für einen notdürftigen Wohnraum finanzieren.

Fünf handgestrickte Decken (spendiert bei der Teppich Jordan Hausmesse) wurden an alte, kranke und kinderreiche Frauen verteilt, die weder ein Bett noch eine Matratze zum Schlafen haben.

Eine Feier zum Jubiläum

Das 10 Jahr-Jubiläum der Hilfsaktion wurde am 21. September zelebriert. „Bei der Messe wurde besonders für mich und alle Menschen, die mich bis jetzt unterstützt haben, gebetet“, freut sich Cerwenka. Der Chief, der Presby Pastor, Father Emanuel von der Missionsstation und die Referent Sisters vom Konvent (geistliche Schwestern) bedankten sich sehr herzlich für alles, was bisher geschehen ist. Cerwenka: „Von den Menschen in Ntronang ein herzliches Vergelt's Gott und Gottes Segen an alle Menschen die mich so tatkräftig unterstützen. Sie wissen, dass ich ohne diese Hilfe kaum etwas machen könnte.“

Benefizkonzert in Wörgl

Die grenzenlose Hilfe für die Ärmsten der Armen geht weiter. Elisabeth Cerwenka hat bereits das nächste Benefizkonzert fixiert: Am Freitag, 28. November, um 20 Uhr im Komma in Wörgl sind der Ebbser Kaiserklang, der Gospelchor Wildschönau, Hakuna Matata, Anna Widauer, der Bloakner 4gsang und die Geschwister Konzett zu hören.

 

Info: www.grenzenlos-helfen.at

Ein Spendenkonto ist bei der Sparkasse Wörgl eingerichtet:

IBAN AT34 2050 6001 0111 8040 lautend auf Elisabeth Cerwenka.

Fotos: Privat, Text: Hermann Nageler