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Beschlüsse aus dem Wörgler Gemeinderat am 11.12.2014 zum Park&Ride-Einkaufszentrum und Sauggas-Areal

Die ÖBB beabsichtigt gemeinsam mit einem Investor auf dem Gelände der Park & Ride-Anlage am Angather Weg neben dem Bahnhofsgelände ein Einkaufszentrum mit Büros und Wohnungen sowie einer Hochgarage bahnseitig zu errichten. Erd- und Obergeschoß sollen straßenseitig als Einkaufszentrum inklusive Lebensmittelmarkt genützt werden. Das Gebäude umfasst insgesamt vier Stockwerke, in den oberen werden für Büros und Wohnungen untergebracht. Die rückwärtige Hochgarage ersetzt den ebenerdigen Parkplatz und dient als Pufferzone zur lärmintensiven Bahn.

"Die Wörgler Grünen lehnen ein weiteres Einkaufszentrum ab. Die Einkäufe werden nicht mehr, sie werden nur mehr verlagert", begründete Richard Götz die Ablehung von Flächenwidmung und Bebauungsplan, dem alle anderen anwesenden Mandatare (bei der Flächenwidmung 14, beim Bebauungsplan 12) zustimmten.

Sauggas-Areal: Verwertung zurückgestellt

Auf der Tagesordnung des Wörgler Gemeinderates am 11. Dezember 2014 stand die Veräußerung der Liegenschaft Sauggashaus. Da Gebäude wurde bereits 2013 abgerissen. Durch den geplanten Kreisverkehr verkleinert sich das Areal, übrig bleibt eine rund 1.200 Quadratmeter große Fläche. Zunächst beabsichtigte die Stadtführung nicht, das Grundstück zu verkaufen, sondern dort eine Grünfläche unter Einbeziehung des Wörgler Baches zu gestalten. Das wurde auch vom Gemeinderat einstimmig befürwortet.

Als die diesbezügliche Beschlussfassung am 12.12.2013 im Gemeinderat anstand, wurde sie allerdings von der Tagesordnung genommen und dem Immobilienausschuss zugemittelt. Mittlerweile meldeten sich mehrere Kaufinteressenten, darunter auch der Wörgler Malerei-Betrieb Ladstätter. Aus Gründen der Fairness habe man das Wörgler Traditionsunternehmen anbieten lassen, so Immobilienausschuss-Leiter Mag. Alexander Atzl. "Am 3. Juli 2014 hat der Gemeinderat entschieden, die Grünzone mit 13:7 Stimmen abzulehnen", teilte Atzl mit, der daraufhin im Ausschuss einen Optionsvertrag aushandelte, der von 3 Ausschussmitgliedern befürwortet, von einem abgelehnt und mit einer Stimmenthaltung empfohlen wurde.

Bei der Behandlung dieses Immobilienverkaufes verließ Gemeinderat Günther Ladstätter aus Befangenheitsgründen den Saal. Grün-GR Richard Götz bedauerte die Entscheidung gegen den zentrumsnahen Park und wies auf dessen Erholungswert hin. Zudem stellte er hinsichtlich des Kaufpreises die Frage, ob ein Verkehrswertgutachten eingeholt wurde, da der genannte Preis unter dem sonst üblichen von 400 Euro pro Quadratmeter liege. "Warum hat es da keine Ausschreibung gegeben?" wollte Götz weiter wissen und nannte die Vorgangsweise befremdlich. Bürgermeisterin Hedi Wechner sprach sich auch dagegen aus, im Zentrumsnähe ein Grundstück unter seinem Wert zu verkaufen. UFW-GR Dr. Herbert Pertl stellte die Frage, ob beim Grundstücksverkauf dann der Kreisverkehrbau inklusive Radwegverlegung überhaupt noch möglich sei. Vizebgm. und Raumordnungsreferent Dr. Andreas Taxacher stellte den Antrag auf Sitzungsunterbrechung und Vizebgm. Evelin Treichl wies darauf hin, dass man die Firma Ladstätter mit ihren 30 Beschäftigen gern in der Stadt halten würde, nachdem erst kürzlich die Bäckerei Mitterer nach Kirchbichl abwanderte. Aus Kirchbichl liege auch der Firma Ladstätter ein günstiges Angebot vor. Mit 13 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen entschied das Gremium, den Antrag zurückzustellen und weiter im Ausschuss zu bearbeiten.

Nordtangente Wörgl Mitte: Ein "Pferdewagen" blockiert...

Beim Lokalaugenschein auf der Baustelle der Nordtangente stieß Vizebürgermeisterin Evelin Treichl auf eine offensichtliche Ungereimtheit, und so fragte sie unter "Allfälliges" im Gemeinderat nach: "Auf dem Grundstück, das wir für die Straßenanbindung benötigen, steht noch eine Pferdekoppel mit Wagen. Vor drei Jahren wurde das Grundstück von der Dorfinteressentschaft gekauft. Und jetzt steht die Baustelle, weil der Grund nicht leer ist", stellte Treichl fest und wollte wissen, wie´s jetzt weitergeht.

Dr. Peter Egerbacher vom Stadtbauamt bestätigte, dass die Pächterin nicht gewillt sei, zu weichen - "offensichtlich nicht freiwillig. Eine Räumungsklage wird vorbereitet." Treichl wollte wissen, warum man damit zugewartet hat, bis der Bau vor der Tür steht. UFW-GR Dr. Pertl stellte fest, dass es Sache der Dorfinteressentschaft war, das Grundstück zu räumen - es wurde lastenfrei verkauft. "Die hat es nicht geschafft", teilte Egerbacher mit. "Wenn jetzt erst die Räumungsklage erfolgt, dann steht die Baustelle ein Jahr - das kann den Instanzenweg gehen", warnt Pertl und GR Götz warf die Frage nach den Kosten auf: "Wir machen die Arbeit der Dorfinteressentschaft!" Die Kosten dafür solle man sich von dieser dann zurückholen.

Baubeginn bei der Straßensanierung Pinnersdorf erst 2015

Entgegen der Ankündigung, mit der Sanierung der Gemeindestraße in Wörgl Boden im Bereich Pinnersdorf mit 1. Dezember 2014 zu beginnen, verschiebt sich der Baubeginn jetzt aufs Frühjahr 2015. "Gibt es da ein Problem?" wollte Grün-GR Richard Götz wissen. Stadtbaumeister DI Hermann Etzelstorfer informierte daraufhin, dass der Baubeginn vertraglich an die Umwidmung von Baugründen gebunden sei, weil damit die Abtretung von Grundflächen für den Gehsteig zusammenhängt. Bei der Entlassung dieses Grundstreifens aus der Grünzone kam es zu einer Verzögerung, weshalb der Widmungsbeschluss erst im nächsten Gemeinderat im Februar 2015 auf der Tagesordnung stehen wird.