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Ausstellungseröffnung am 28. Februar 2015 in Kramsach: "brot und spiele" von Bruno Gironcoli

Die Ausstellung „brot und spiele“ mit Skulpturen und Bildern von Bruno Gironcoli ist noch bis 28. März 2015 zu sehen.

„Bruno Gironcoli hatte eine enge Beziehung zu Tirol, seine Mutter lebte hier“, erklärte Prof. Peter Weiermair bei der Ausstellungseröffnung am 28. Februar 2015 nach den Begrüßungsworten des Kramsacher Bildhauers und Gironcoli-Schülers Mag. Alois Schild, der die neuerliche Präsentation von  Arbeiten seines Lehrers ermöglicht hat.

 Als „Künstler der Apokalypse“ wurde Gironcoli bezeichnet, der eine unverwechselbaren Formensprache entwickelte. „Gironcolis Werk besitzt einen philosophischen Kern in der existenzialistischen Philosophie“, erklärte Weiermair. Entfremdung und Kritik am Konsum spricht aus frühen Werken, mit späteren Installationen, die Tod und Folter thematisieren, ziele er auf den Nerv der Gesellschaft. Gironcoli habe Reales mit Fiktivem vermischt, äußerst suggestiv, wobei seine Arbeiten immer in Verbindung mit seiner Lebenssituation standen. „Sie sind der intensive, obsessive Ausdruck seiner individuellen Mythologie“, so Weiermair.

Gironcoli entfremdete banale Alltagsgegenstände, entwickelte übermächtige, hybride Formen. „Gironcoli war ein schwieriger, widerständiger Künstler und ein exzellenter Lehrer, er war nicht dominant“, so Weiermair, der Gironcoli als „vollkommen offen“ würdigte und dessen Leidensweg aufgrund seiner Erkrankung im Werk reflektiert sieht.

Bedauert wird, dass bisherige Bestrebungen, Gironcolis Werk dauerhaft an einem Ort zu zeigen, bisher ohne Erfolg blieben. So sind die Skulpturen verstreut. „Eine befriedigende Lösung ist leider nicht in Sicht“, so Weiermair. „Sinnvoll wäre ein Sammlungs- und Forschungszentrum im Anschluss an ein bestehendes Museum.“ Gironcoli solle auf die internationale Ebene gehoben werden. Dass er dort noch zu wenig Beachtung finde, liege daran, dass „er außergewöhnlich hohen Anspruch an den Betrachter stellt und ins Herz trifft. Das Widerständige seiner Kunst ist ihre große Qualität.“ Ein Wunsch, den auch Gironcolis Gattin Christine teilt, die sich nach wie vor intensiv mit seinem Werk beschäftigt und an einem jetzt veröffentlichen Anhang zu seinem Werksverzeichnis mitgearbeitet hat, der Gironcolis Arbeit in den letzten drei Lebensjahren aufarbeitet.

Bei der Ausstellungseröffnung im Kunstforum Troadkastn - im Bild rechts v.l. Alois Schild, Christine Gironcoli und Prof. Peter Weiermair.

Raumschiff-gleich sind Bruno Gironcolis Arbeiten im Garten des Kunstforums neben der Brandenberger Ache gelandet. Entpuppen sich als Körpermaschinen, hinterlassen Beklemmung und Irritation beim Betrachter. Die Ausstellung in Kramsach, die noch bis 28. März 2015 täglich außer Sonntag von 13-18 Uhr geöffnet ist, zeigt vier große und drei kleine Skulpturen aus Metall sowie Bilder, die teilweise Entwürfe für Skulpturen, teilweise autonome Arbeiten sind. 

Weitere Bilder von der Ausstellungseröffnung hier in der Galerie...