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Presseaussendung des Landes Tirol

Notquartiere für Flüchtlinge in Kufstein, Schwoich und Unterlangkampfen

Bezirk Kufstein ist für
G7-Grenzkontrollen gerüstet

Die Grenze zwischen Tirol und Deutschland steht in den nächsten Wochen im Zeichen verstärkter Personenkontrollen auf Straße und Schiene. Weil am 7. Juni das G7-Treffen in Bayern beginnt, finden entsprechende Maßnahmen der deutschen Polizei im Rahmen des Schengenabkommens statt. Mit einem erhöhten Aufkommen an illegal eingereisten Flüchtlingen wird daher in den nächsten Wochen im Bezirk Kufstein gerechnet.

„Für die humanitäre Aufgabe, diese großteils vor den Kriegsgräueln in ihrer Heimat geflohenen Menschen zu betreuen, die nicht selten eine lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer hinter sich haben - dafür sind wir gerüstet“, fasste heute, Freitag, Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer zusammen: „Das ist für uns viel mehr als ein gesetzlicher Auftrag.“ Gemeinsam mit Polizei, Rotem Kreuz und  Arbeiter-Samariter-Bund informierte er in- und ausländische MedienvertreterInnen im neu errichteten Erstaufnahmezelt beim Bahnhof Kufstein über die aktuelle Lage.

Unter der Federführung des Landes werden insbesondere die Gemeinden Kufstein, Langkampfen und Schwoich gemeinsam mit den Hilfsorganisationen aktiv, um diese mitten in Europa gestrandeten Menschen zu betreuen. Beim Bahnhof Kufstein steht jetzt ein beheiztes Großraumzelt bereit, ausgestattet mit Fußboden sowie Dusch- sowie WC-Containern: Hier findet die medizinische Erstversorgung und Verpflegung der Flüchtlinge statt. Die anschließende Unterbringung erfolgt in den Turnhallen von Langkampfen und Schwoich, wo bis zu 100 beziehungsweise bis zu 50 Menschen auf Feldbetten ein Quartier finden. Für Familienverbände steht in Kufstein außerdem eine Unterkunft für bis zu 50 Personen zur Verfügung. Die derzeitige Gesamtkapazität von 200 Personen kann durch die Erweiterung des Erstaufnahmezentrums in Kufstein auf 400 verdoppelt werden.

„Die Exekutive wird ihre Präsenz in Kufstein, Langkampfen und Schwoich durch die vorübergehende Zuteilung von 24 zusätzlichen fremdenpolizeilich versierten Mitarbeiterinnen und Kollegen aus Ostösterreich verstärken“, kündigte Bezirkspolizeikommandant Walter Meingassner an. „Außerdem wurden für die Quartiere private Sicherheitsdienste organisiert“, ergänzt BH Platzgummer.

Die Betreuung der Flüchtlinge übernehmen das Rote Kreuz in Kufstein und Langkampfen und der Arbeiter-Samariter-Bund in Schwoich. Gerhard Thurner, Rotes Kreuz: „Für uns ist es selbstverständlich, dass Land Tirol bei dieser humanitären Aufgabe zu unterstützen – unsere Einsatzkräfte sind rund um die Uhr im Einsatz.“ Gerhard Czappek, Arbeiter-Samariter-Bund: „Die ersten 25 Flüchtlinge, die hauptsächlich aus Eritrea, Somalia und Nigeria stammen, sind bereits in Schwoich eingetroffen.“