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Unterschriftenaktion der LMS Wörgl: Standortentscheidung am 2. Juli 2015?

Teilweise wurden die Risse zugekittet - wie hier im Bild links, wo ein handbreiter Spalt durch die Gebäudebewegung aufgrund der Baustelle am benachbarten Gradl-Areal entstanden war und den Blick ins Freie freigab - teilweise sind  die Risse noch zu sehen, etwa im Archiv.

 „Die Bauschäden sind noch das kleinste Übel. Seit vielen Jahren ist die räumliche und akustische Situation unerträglich. Da es keine Schalldämmung gibt, kommt es zu krassen Belastungen“, schildert Hannes Chmel den belastenden Alltag, unter dem 30 Lehrpersonen und rund 500 SchülerInnen im Haus leiden. Vor zwei Wochen wurde von der Landes-Personalvertretung eine Kontrolle durch das Arbeitsinspektorat angefordert. Ob und wann es diese gibt, darüber weiß Chmel noch nichts. Die widrigen Umstände habe man jahrelang im Hinblick auf versprochene Bauprojekte geduldet.

„Wir verfügen derzeit über 16 Unterrichtsräume inklusive Vortragssaal und den Räumen des Heimatmuseums“, teilt Puchleitner mit, der in den 16 Jahren als Musikschulleiter nun das 8. Musikschulprojekt am Tisch liegen hat und auf Entscheidung drängt: „Sanierung oder Neubau – hauptsächlich es wird im Gemeinderat am 2. Juli eine Entscheidung gefällt.“ Zum unzureichenden Platzangebot für den Unterricht kommt, dass öffentliche Gebäude bis Ende 2015 barrierefrei sein sollten.

„Unser Ziel waren 500 Unterschriften – dass nun 1701 Personen das Anliegen unterstützen, ist ein sehr deutliches Zeichen in Richtung Gemeindepolitik“, sagt Puchleitner, wobei Jugendliche unter 16 Jahren von der rund zweieinhalb Wochen dauernden Unterschriftenaktion ausgenommen waren.

„Das Gebäude muss in jedem Fall saniert werden. Die Kostenschätzung liegt bei 150.000 bis 200.000 Euro, wobei die Haftpflichtversicherung der Wohnbaufirma diese übernehmen wird“, teilt Stadtbaumeister Etzelstorfer mit. Jetzt gelte es die Standortentscheidung im Gemeinderat abzuwarten: „Bei einem Neubaubeschluss wird sofort mit der Sanierung begonnen, bei einem Umbau werden die Arbeiten stufenweise entsprechend dem Baufortschritt umgesetzt.“

Betroffen von der Entscheidung über die Zukunft der Musikschule sind zudem die Stadtmusikkapelle Wörgl, das Heimatmuseum, die Höhlenforscher und die Volkshochschule Wörgl, deren Vereinsräumlichkeiten sich im Musikschulgebäude befinden.

Im Bild: Nur notdürftig saniert wurden die durch den benachbarten Wohnbau verursachten Risse im Gebäude, die an vielen Stellen noch deutlich sichtbar sind – Musikschulleiter Johannes Puchleitner und Personalvertreter Hannes Chmel drängen auf die Standortentscheidung im Gemeinderat.