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Presseaussendungen von NR Carmen Schimanek und GR Ekkehard Wieser

FPÖ/Schimanek/Berichterstattung/Flüchtlinge

Innsbruck, am 15. 9. 2015

Schimanek: „Politische Unkultur radikalisiert Menschen.“

 

Utl.: Für FPÖ NAbg. Carmen Schimanek ist die einseitige Berichterstattung in der österreichischen Medienlandschaft in der Causa Flüchtlingswelle nicht mehr auszuhalten.

 

Ich beobachte die österreichische Medienszene berufsbedingt schon lange, was sich allerdings in den letzten Monaten abspielt, ist an Einseitigkeit und Unausgewogenheit nicht mehr zu überbieten. Da übertreffen sich Print- wie Rundfunkmedien ein ums andere Mal, wenn es darum geht, über die Situation vieler Flüchtlinge in Österreich oder an unseren Grenzen zu berichten. Und beschwören mit Bildern von toten oder halb verhungerten Kindern den Geist der Menschlichkeit, vergessen dabei aber auch nicht darauf, jene, die davor warnen, den Flüchtlingsstrom ungehindert einzulassen, ins rechte Eck zu stellen und öffentlich zu diffamieren“, so FPÖ NAbg. Carmen Schimanek, die sich in diesem Zusammenhang mehr Sachlichkeit und Differenziertheit wünschen würde. „Sicher, es sind erschreckende Bilder, die wir tagtäglich sehen, das Leid und die Not vieler dieser Flüchtlinge sind unsäglich. Und wir haben natürlich eine Verpflichtung, zu helfen. Das gebietet die Menschlichkeit. Dass es bei aller Tragik und menschlichem Leid aber auch erlaubt sein muss, darüber zu diskutieren, wie viele Flüchtlinge unser Staat überhaupt aufnehmen kann, ohne gleich als asozialer, rückständiger, menschenverachtender Rechter beschimpft zu werden, steht auch außer Frage. Selbst innerhalb der Medienlandschaft regt sich mittlerweile Widerstand gegen diese einseitige Berichterstattung, „Der Wegscheider“ bei Servus TV hat dies unter anderem auf den Punkt gebracht. Und auch eine seriöse Umfrage zitiert, in der sich beinahe 90 Prozent der Bevölkerung Sorgen über den Flüchtlingsansturm machen, 2/3 der Bevölkerung demnach sogar für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen und die Einhaltung von Gesetzen und internationaler Verträge ist. Ebenso sind mehr als 2/3 Drittel unserer Staatsbürger laut dieser Umfrage überzeugt, dass sie von den heimischen Medien nicht ausgewogen informiert werden. Abgesehen vom totalen Versagen unserer Regierung hat sich eine politische Unkultur in unserem Land breit gemacht, eine Unkultur, die auch für eine Radikalisierung innerhalb unserer Gesellschaft verantwortlich zeichnet. Aber nicht nur hier in Österreich. Auch in Deutschland ist es nicht anders. Jenem Deutschland, das bewusst und offensiv via Medien auch in Syrien Facharbeiter angeworben hat und sich gegenwärtig einem Flüchtlingsansturm ausgesetzt sieht, der seines Zeichens sucht. Nun ist die Politik überfordert, an ihre Grenzen gelangt. Unter dem Motto - die Geister die ich rief, werd ich nun nicht los - steht man vor einer der größten Herausforderungen überhaupt und hat urplötzlich mit verstärkten Grenzkontrollen die Notbremse gezogen. Trotzdem: auch in Deutschland ist es derzeit en vogue, andere Meinungen teilweise mit vulgärer Wortwahl ins rechte Eck zu katapultieren.  So bleibt mir zum Schluss nur mehr, den Schriftsteller Georg Orwell zu zitieren, der einst treffend bemerkt hat: Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen. So gilt mein Appell an alle innerhalb unseres politischen Spektrums wie auch der heimischen Medienlandschaft, eine Meinung auch dann zu respektieren, wenn sie nicht der eigenen entspricht.

 

Leserbrief

 

Die Berichterstattung in den Medien über die Flüchtlingsmisere in Europa veranlasst mich, diese einmal mehr kritisch zu hinterfragen. Anlass dafür ist eine Presseaussendung zu diesem Thema von NAbg. Carmen Schimanek, welche vollkommen aus dem Zusammenhang und verunstaltet wiedergegeben wurde.

In einem Artikel von Peter Nindler in der Tiroler Tageszeitung vom 16. September wirft dieser NAbg. Carmen Schimanek indirekt mangelnde Solidarität gegenüber den Flüchtlingen vor. Das ist schlichtweg falsch. Peter Nindler hat, übrigens nicht zum ersten Mal, nicht erkannt, dass es in dieser Aussendung nicht um die großen Solidaritätsbekundungen in den Medien geht, sondern darum, innerhalb der Medienberichterstattung auch andere Meinungen, auch wenn sie nicht der eigenen entsprechen, zu respektieren. Nichts desto trotz hat Peter Nindler ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen, dann aber, bewusst oder unbewusst, darauf vergessen, dass Schimanek in dieser Aussendung das Leid und die unsägliche Not der Flüchtlinge bedauert und unsere Gesellschaft auffordert, ja sogar die Verpflichtung habe, zu helfen. Ich bedauere es sehr, dass, wie es das Beispiel der Tiroler Tageszeitung einmal mehr zeigt, in dieser Angelegenheit mit zweierlei Maß gemessen wird, Meinungen und Aussagen verunstaltet oder halbherzig zitiert werden. Auch das gehört leider mittlerweile zur politischen Unkultur in diesem Land. In dieser ist es nicht gestattet, bei allem Leid der Flüchtlinge, auch einmal die Frage zu stellen, ob unser Gemeinwesen diesem Ansturm überhaupt gewachsen ist oder welche Auswirkungen dieses Ereignis auf unsere Gesellschaft in der Zukunft hat. Auch wenn es viele Medienberichterstatter nicht wahr haben wollen: die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (neueste Umfragen bestätigen dies) plagen genau derartige Ängste. Eine einseitige und unausgewogene Berichterstattung wird diese allerdings nicht lindern bzw. nehmen.

 

Ekkehard Wieser

FPÖ-Gemeinderat in Wörgl