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Präsentation des Schutzbau-Programmes am 23. August 2007
vero / 23.08.2007 19:20
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Wörgl  Hochwasser  Hochwasserschutz  Katastrophenschutz 
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Wörgls Katastrophen-Einsatzkoordinator DI Dietmar Günther bei der Präsentation der bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen entlang von Inn und Wörgler Bach(Bild links). Bild Mitte: Die Lage der Schutzmaßnahmen: 1. Errichtung einer Kiesfalle im Inn westlich von Wörgl. 2. Schließung der Unterführungen beim Gießen und bei der Spar durch mobile, vor Ort gelagerte Hochwasserschotts. 3. Neubau des Gießendammes und Pumphauses. 4. Erhöhung der Uferverbauung des Wörgler Baches im Mündungsbereich. 5. Erhöhung des Inndammes entlang der Grillparzer Straße bis zur A12-Unterführung (im untersten Bauabschnitt bereits umgesetzt). 6. Erhöhung des Dammes entlang der Brixentaler Ache im Bereich Grillparzer Straße (bereits abgeschlossen). 7. Errichtung eines Retensionsbeckens (Überflutungszone). Rechts: Helmut Farthofer zeigt die von ihm konstruierte Sandsack-Füllanlage.

"Bis Ende 2008 sollen alle Maßnahmen umgesetzt sein", kündigte DI Dietmar Günther an und  informierte über den Umsetzungsstand  der einzelnen Hochwasserschutzprojekte: "Erste Priorität hatte der 2006 bereits abgeschlossene Neubau des Giessendammes zwei Meter über der Hochwassermarke und der Pumpstation, die nun über die doppelte Pumpleistung verfügt und weitere zwei Pumpen erhalten soll, mit denen Grundwasser aus dem betroffenen Gebiet abgepumpt werden kann. Die Grundwasserstände werden jetzt mit Sonden überwacht, was eine frühzeitige Warnung der Bevölkerung möglich macht." In betroffenen Gebieten werde zudem bei Neubauten nur mehr ein wasserundurchlässiger Keller genehmigt.

Erhöht wurde auch bereits der Damm des Wörgler Baches im 2005 überschwemmten Mündungsbereich, zwei weitere Teilabschnitte zur Aufstockung der Dammkrone bachaufwärts sind in Planung. Mit der Anschaffung der mobilen Schottanlagen um 100.000 Euro für die Unterführungen beim Giessen und bei der neuen Spar-Zufahrt sind zwei weitere Schwachstellen ausgeschalten: Die Barrieren sind so konstruiert, dass sie vor Ort in Kisten lagern und im Ernstfall binnen 15 Minuten von der Feuerwehr aufgebaut werden können.

Abgeschlossen ist bereits die Dammkronenerhöhung im Mündungsbereich der Brixentaler Ache sowie die Grundablösen für die Errichtung des fast 50.000 Quadratmeter großen Überflutungsraumes westlich von Wörgl, die Planungsarbeiten für das Retensionsbecken laufen. Entlang des Inns lagern bereits Betonteile als mobile Hochwasserschutzdämme. Im Planungsstadium befindet sich weiters die Erhöhung des Inndammes um einen Meter entlang der Grillparzerstraße bis zur Autobahnunterführung.

"Eine Situation wie vor zwei Jahren ist aufgrund der bereits errichteten Schutzmaßnahmen nicht mehr möglich", ist Bgm. LA Arno Abler überzeugt. Für den Ernstfall steht der Feuerwehr zudem ein neues Katastrophenlager mit über 10.000 Sandsäcken und einer eigens von der Firma Farthofer errichteten Befüllanlage zur Verfügung. Der Katastrophenschutz-Container des Landes zählt ebenso zur Ausrüstung. Im Zuge des erstellten Katastrophenschutzplanes wurde auch die Einsatzleitung neu strukturiert. Im Ernstfall steht dem Einsatzleiter Bgm. Arno Abler  DI Dietmar Günther als  Katastropheneinsatz-Koordinator zur Verfügung, der die weiteren, nach Zuständigkeitsbereichen  eingeteilten Einsatzleiter koordiniert.

Bilder von der Hochwasserkatastrophe in Wörgl: An vier Stellen trat der Inn am 23. August 2005 über die Ufer - als erstes im Bereich des Skateparkes, weiters überflutete er die Autobahn auf Höhe des Gewerbegebietes. Nach dem Dammbruch beim Giessen und Überflutung der Wörgler-Bach-Ufermauern im Mündungsbereich drang das Wasser binnen weniger Stunden in Wohngebiete und Handelszentren vor.
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v.l.: Wörgl nördlich der Bahn, die Spar-Zufahrt vom Madersbacherweg aus. Das Wasser drang in Tiefgaragen und Wohnungen ein, rund 200 Familien waren betroffen.
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Luftbilder, aufgenommen von Flugrettern am 24. August 2005, zeigen die flächenmäßige Ausdehnung der Überflutungen. (Luftaufnahmen Fotonachweis: Samariterbund Tirol)
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Das Wasser brachte tonnenweise Schlamm mit. Bild Mitte: Der gebrochene Damm wurde sofort provisorisch abgedichtet. Bild rechts: Bewährt hatte sich die bereits durchgeführte Aufweitung des Bachbettes der Brixentaler Ache - so wie hier, sollen jetzt auch westlich von Wörgl entlang des Inns Retensionsflächen angelegt werden.